Ja, das ist möglich und sinnvoll. Der beste Strom fürs Elektroauto ist der Solarstrom direkt vom Dach. Wenn das Fahrzeug tagsüber oder am Wochenende geladen wird, kann der umweltfreundliche Strom einen besonders hohen Anteil erreichen. Viele Faktoren spielen eine Rolle, damit eine hohe Solarstromquote im Elektroauto erreicht wird: eine möglichst große Photovoltaikanlage, die richtige Wallbox und wann und wie das Fahrzeug genutzt wird.
Noch nicht marktreif ist das „bidirektionale Laden“, also das Rückspeisen von Strom aus der Autobatterie zurück ins Hausstromnetz.
Die Zukunft: bidirektionales Laden
Bidirektionales Laden bedeutet, dass E-Autos nicht nur mit Strom geladen werden, sondern auch als Stromquelle Strom zur Verfügung stellen können. Voraussetzung für das bidirektionale Laden ist, dass die Ladestation und das Fahrzeug dies unterstützen. Kombiniert mit intelligenten Energienetzen und -managementsystemen können so erneuerbare Energien in Zukunft potenziell noch effektiver genutzt werden.
Die technischen Voraussetzungen zum bidirektionalen Laden sind zwar vorhanden, allerdings noch nicht im Markt implementiert. Für eine flächendeckende Anwendbarkeit sind noch viele regulatorische Fragen offen, die grundlegend geklärt werden müssen. Zwei Anwendungsmöglichkeiten sind zukünftig denkbar: Beim „Vehicle to Home“ (V2H) kann Strom aus der Batterie des Elektroautos im Haushalt verwendet werden, sobald das Auto an die Ladestation angeschlossen wird. Die Autobatterie arbeitet dann ähnlich wie ein Batteriespeicher im Keller. Die zweite Anwendungsmöglichkeit nennt sich „Vehicle to Grid“ (V2G) und bedeutet, dass viele Elektroautos mit ihren angeschlossenen Batterien zur Stabilisierung des
Stromnetzes beitragen. Bei Bedarf werden ferngesteuert kleine Strommengen aus- oder eingespeichert, der Nutzer bemerkt davon kaum etwas.
Erste bidirektionale Ladestationen kommen derzeit auf den Markt, auch Autokonzerne haben großes Interesse an diesem Thema. Bis zum bidirektionalen Laden aber alle organisatorischen Fragen geklärt sind und für Verbraucher verschiedene attraktive und vor allem günstige Produkte am Markt verfügbar sind, wird es noch einige Zeit brauchen.
Wir geben einen Ausblick, was hier in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Und wir zeigen, was heute bei der Planung der Photovoltaikanlage und der Anschaffung einer Wallbox berücksichtigt werden muss, um mit dem Elektroauto möglichst viel Solarstrom nutzen zu können.
Elektroauto zu Hause tanken
Solarstrom aus der Photovoltaikanlage vom Dach kann in einem Elektroauto genutzt werden. Mobilität wird so umweltfreundlich, schädliche Abgase werden erst gar nicht erzeugt. Um ein Elektroauto zu Hause aus der Solaranlage laden zu können, ist eine möglichst große Photovoltaikanlage nötig und auch eine richtige Kombination der Geräte, die miteinander kommunizieren müssen.

Elektroauto laden
Familie Fuchs möchte ihr altes Dieselauto bald gegen ein Elektroauto austauschen. Kann dafür der Solarstrom vom eigenen Dach genutzt werden? Ja, das ist möglich! Damit wird nicht nur der Geldbeutel entlastet, sondern Familie Fuchs ist zugleich umweltfreundlich mobil.
Ein Elektroauto kann prinzipiell auch an einer normalen Schuko-Steckdose geladen werden. Das wird jedoch aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen und ist außerdem recht unbequem, vor allem, weil der Ladevorgang so sehr lange dauert. Es spricht aber nichts dagegen, zum Beispiel bei einem Besuch bei der Verwandtschaft an einer Schuko-Steckdose einige Kilowattstunden für den Rückweg ins Auto zu bekommen.
Für das Laden in der eigenen Garage oder auf dem Stellplatz neben dem Haus wird die
Installation einer Ladestation oder Ladesäule empfohlen. Eine Ladestation ist entweder mit einem Ladekabel oder einer Buchse ausgestattet, in die das Ladekabel des Elektroautos eingesteckt werden kann. Eine Ladestation wird grundsätzlich an einer Wandfläche montiert, entweder in der Garage, an der Hauswand oder in einem Carport. Bei einer Ladesäule dagegen ist die Ladetechnik in die Säule integriert. Eine Ladesäule eignet sich für die Anbringung im Freien am Stellplatz neben dem Haus.
Ladestationen gibt es für die Innen- und Außenanbringung, Ladesäulen sind immer für den Einsatz im Freien vorgesehen. Beide sind mit ein oder zwei Ladepunkten ausgestattet, also ein oder zwei Steckern oder Steckdosen. Einbau und Anschluss an das häusliche Stromnetz muss ein Elektriker vornehmen, der dabei auch Sicherungen und andere Sicherheitstechnik einbaut, sofern diese nicht schon in die Ladestation selbst integriert ist.
Vielfältige Ladestationen
Der Markt bietet unzählige Ladestationen von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichster
technischer Ausstattung. Vor allem bei der Kommunikationstechnik unterscheiden sich die Ladestationen erheblich: Manche bieten keinerlei Kommunikation, andere eine Vielzahl von verschiedenen Steckern für Kabelverbindungen, aber auch Kommunikation über Funk oder WLAN. Wichtig ist: Wenn Sie Solarstrom an Ihrer Ladestation nutzen wollen, muss eine Kommunikation vorhanden sein, die mit dem Wechselrichter Ihrer Photovoltaikanlage (oder dem Energiemanagement) zusammenarbeitet.
Beide Geräte müssen sich verstehen können und Informationen austauschen. Hier die richtige Geräteauswahl zu treffen, ist schwierig, denn auch wenn beide das gleiche Kommunikationsprotokoll (zum Beispiel den „Modbus“) nutzen, kann es sein, dass die Geräte nicht miteinander kommunizieren können. Vertrauen Sie hier auf die Einschätzung Ihres Installationsbetriebs, der im Idealfall schon Erfahrung mit der gewünschten Gerätekombination hat.
Ladestationen gibt es in verschiedenen technischen Ausführungen: Sie unterscheiden sich in ihrer Bauart, in der Ladeleistung, bei der Ausstattung der Steckertypen, im Funktionsumfang und bei den Anschaffungskosten. Es gibt Ladestationen mit Buchsen, in denen das im Auto mitgeführte Kabel angeschlossen wird. Häufiger sind inzwischen Ladestationen mit fest installiertem Kabel und Stecker, der wie beim Tanken an der Zapfsäule in das Auto gesteckt wird.